Freundeskreis 2011

Kunstfreunde im Oldenburger Schloss und Prinzenpalais

Unter der Leitung von Dietmar Bruns reisten kürzlich 22 Delmenhorster Kunstfreunde, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., nach Oldenburg. Sie erreichten in vollen Zügen und bei strömendem Regen die ehemalige Residenzstadt mit dem Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte.

Hier sind unter dem Motto „Der zweite Aufbruch in die Moderne“ Kunstwerke zu den Themen „Expressionismus, Bauhaus und Neue Sachlichkeit“ ausgestellt. Damit gelingt dem neuen Oldenburger Direktor Rainer Stamm eine Hommage an seinen 1921 eingestellten Vorgänger Walter Müller-Wulckow, der ein früher Sammler und Vorkämpfer der Avantgarde der damaligen Zeit war. Dessen Absicht, die ihm mit Unterstützung der neu gegründeten „Vereinigung für junge Kunst“, gelang, war es, die Werke der Moderne in die Provinz zu tragen. Trotz heftiger Kritik konnte er wegweisende Werke von Karl Schmidt-Rottluff, Erich Heckel, Ernst-Ludwig Kirchner, Max Pechstein, Emil Nolde, Franz Radziwill, Georg Grosz, Otto Müller, Paula Modersohn-Becker oder Max Beckmann ankaufen und ausstellen. Viele Museen größerer Städte verfolgten nicht so konsequent den Erwerb und die Präsentation von Gegenwartskunst wie Müller-Wulckow.

Eine kenntnisreiche Führung durch die Kunsthistorikerin Frau Denizel unterstrich das ambitionierte Wirken des damaligen Direktors, der auch Fotografien, Bauhausmöbel und Kunsthandwerk sammelte und Vorträge, Konzerte und Feste mit zeitgenössischen Protagonisten organisierte.

Im Jahre 1937 wurden aus dieser Sammlung, zum Teil sehr willkürlich, 103 Werke als entartet stigmatisiert und beschlagnahmt. Müller-Wulckow rettete durch „Inventarisierungswirrwar“ einige Werke. Eindrucksvoll zeigen 103 vergrößerte Karteikarten diesen Verlust. Nur ein Drittel der Werke befinden sich wieder im Oldenburger Museum, nachdem sie in den letzten Jahren zurückgekauft werden konnten, viele Arbeiten sind verschollen. So sind die Leihgaben aus der Privatsammlung Müller-Wulckows eine wichtige Ergänzung, die meisten dieser Exponate werden erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Der Direktor hatte durch sein Kunstverständnis viele Konflikte mit den Oldenburger Nationalsozialisten, die seit 1932 regierten. Im Übrigen passte er sich sehr geschickt der Ideologie an.

In der Oldenburger Ausstellung ist eine wunderbare Arbeit von Fritz Stuckenberg zu sehen, die nach Delmenhorst passt, weil sie „Von Musik gezeichnet“ ist.

Nach dem Besuch im Schloss und Prinzenpalais war noch Zeit für einen gemütlichen Bummel über den Lambertimarkt mit Verkosten von Glühwein, Maronen, Klaben u. a.

 

Mehrmals bei Munch in Bremen

Das Interesse an der zur Zeit laufenden Ausstellung der Bremer Kunsthalle Edvard Munch – Das Rätsel hinter der Leinwand ist riesengroß. So konnten schon zwei Besuche mit hochinteressanten Führungen von Mitgliedern des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., weiteren kunstinteressierten Delmenhorster Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Mitgliedern der Delmenhorster Universitätsgesellschaft wahrgenommen werden.

Die Beteiligten waren hochzufrieden, werden doch die großen Themen unseres Lebens wie Liebe, Glück und Eifersucht, Krankheit und Tod, Werden und Vergehen von dem norwegischen Maler thematisiert. Der Expressionist, der auch in Berlin und Paris gelebt hat, versteht es meisterhaft, die Emotionen der Betrachter anzurühren. Eine besondere Sensation ist das Bild, das Bremer Restauratoren 2005 auf einer eigenen Leinwand hinter dem lange in Bremer Besitz befindlichen Gemälde „Mädchen am Bett der toten Mutter“ gefunden haben: „Mädchen und drei Männerköpfe“. Die Arbeit der Bremer Kunsthistoriker zu diesem Fund wird u. a. mit Röntgenaufnahmen gleich zu Beginn der Ausstellung dokumentiert.

Neben diesen beiden Schlüsselwerken präsentiert die Bremer Kunsthalle in dieser ersten Ausstellung nach ihrem Umbau und der Wiedereröffnung zahlreiche Werke Munchs aus bedeutenden in- und ausländischen Museen und aus Privatbesitz.

Die beiden nächsten Führungen, die der Freundeskreis organisiert, sind am Mittwoch, 13. Dezember 2011 und am Mittwoch, 18. Januar 2012 jeweils um 13.45 Uhr.

Es gibt noch bei beiden Terminen noch wenige freie Plätze. Anmeldung und Informationen bei Ulla Lange (Tel. 04221-51885).

 

Norwegischer Abend beim Freundeskreis

Der Freundeskreis HAUS COBURG e. V. hatte zu seinem traditionell im November eines jeden Jahres stattfindenden Geselligen Abend eingeladen, der diesmal unter dem Motto Norwegen stand. Dieses Thema war der Delmenhorster Ausstellung von Olaf Christopher Jenssen „Das kleine Haus“ geschuldet, in der u.a. Zeichnungen von Alltagsgegenständen aus Munchs Haus in Åasgardstrand/Norwegen gezeigt wurden.

So konnte der Vorsitzende Friedrich Hübner 60 Kunstfreunde im Landidyll Hotel Backenköhler mit launigen Worten und geografischen Informationen zum Thema begrüßen. Viel Beifall bekam die Leiterin der Städtischen Galerie Delmenhorst, Dr. Annett Reckert, die die Anwesenden in norwegischer Sprache ansprach. Als sie dann ihr Geheimnis lüftete und zugab, den Wetterbericht vorgelesen zu haben, so wie er täglich mit ähnlichen Worten im norwegischen Radio gesendet wird, da hatte sie die Lacher und den Applaus auf ihrer Seite. Sie bedankte sich – nun in deutscher Sprache – für die vielfältige finanzielle und tatkräftige Unterstützung des Freundeskreises und freute sich besonders über die Zusage des Vorsitzenden, dass die Jugendinitiative CopARTikel auch 2012 vom Freundeskreis mit einem Zuschuss gefördert werden wird.

Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kunstfreunde schon die Gelegenheit gehabt, norwegische Spezialitäten zu kosten. So konnte man neben dünnen Scheiben Rentierwurst und dem süßlich schmeckenden „brunost“, einem braunen Käse, der aus Karamellmilch hergestellt wird, auch die legendären norwegischen SØRLAND-CHIPS und HAAKON-Pralinen probieren. Dann konnten die Gäste an den mit norwegischen Fähnchen und Tischbändern geschmückten Tischen Platz nehmen.

Untermalt wurde der Abend von dem Pianisten Christoph Matysiak, der Stücke von Edvard Grieg und anderen Komponisten vortrug.

Zum Gelingen des Abends trug die Küche der Gastronomie Backenköhler bei. An den Tischen ergaben sich interessante Gespräche nicht nur zu den Themen Kunst oder Norwegen. Letzteres wurde durch zwei Norwegenrätsel, die auf den Tischen verteilt waren und durch die Präsentation von Norwegenfotos auf einer Großleinwand gefördert. Die Bilder waren sehr aktuell, denn eine Gruppe aus dem Freundeskreis hatte Ende September die norwegische Hauptstadt Oslo besucht und dort natürlich Kunst angeschaut.

Der UNICEF-Stand fand viel Beachtung. Insbesondere der Delmenhorster Künstlerschirm, den UNICEF anbot, fand viele Käufer.

 

Kunstfreunde erleben wunderbaren Tag in Leipzig

Sehr früh mussten die 24 Kunstfreundinnen und Kunstfreunde aus Delmenhorst, neben Mitgliedern des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. waren auch weitere Kunstliebhaber dabei, am Sonnabend, dem 29.10.2011 aufstehen, denn um 5.53 Uhr sollte der Zug nach Leipzig abfahren. Nach einer bequemen Fahrt im ICE erreichte man Leipzig bei strahlendem Wetter.

Die Kunstfreunde verließen den imposanten Leipziger Hauptbahnhof und erreichten nach wenigen Minuten das Museum der bildenden Künste, ein geschlossen wirkender riesiger Kubus, von den Architekten Hufnagel, Pütz und Rafelian geplant, die auch den Erweiterungsbau der Bremer Kunsthalle verantwortet haben. Im Innern ist das Haus durch Lichthöfe, Terrassen und eine zentrale Eingangshalle gegliedert.

Im Untergeschoß wird derzeit die Ausstellung „MAX BECKMANN. VON ANGESICHT ZU ANGESICHT“ gezeigt. Sie versammelt 50 Gemälde, Leihgaben bedeutender Museen aus dem In- und Ausland, sowie 150 druckgraphische Arbeiten, die sich ausschließlich der Porträtkunst – von der flüchtigen Skizze bis zum vollendeten Werk – widmen. Neben zahlreichen Selbstbildnissen und Gemälden von seinen beiden Ehefrauen Minna Tube und Mathilde, genannt „Quappi“, sind viele Freunde und Bekannte von Beckmann gemalt worden. So konnte die kenntnisreiche Kunsthistorikerin, die die Gruppe führte, das Leben Beckmanns wunderbar an Hand dieser Arbeiten nacherzählen. Der Ansatz „Who is who“ fesselte die Kunstfreunde und nach 90 Minuten war allen klar, dass die hochkarätige Leipziger Werkschau den Schaffensprozess Beckmanns in Deutschland, im Amsterdamer Exil und in Amerika exzellent nachzeichnet. Dabei können viele künstlerische Entwicklungen des Malers auf biographische Ereignisse zurückgeführt werden. Übergreifend interessierte sich der Maler für die Stellung des Menschen in der modernen Gesellschaft, dies thematisiert er in seinen Werken, die in Leipzig zu sehen sind.

Manche Kunstfreunde bekamen Lust, die parallel laufenden Ausstellungen in Basel „MAX BECKMANN. DIE LANDSCHAFTEN“ oder in Frankfurt am Main „MAX BECKMANN & AMERIKA“ zu besuchen.

Nach dem Museumsbesuch schlossen sich Teilnehmer der Gruppe einer Stadtführung an, andere besuchten die Thomaskirche und erlebten dort Motetten von Bach u.a., natürlich lohnte sich auch ein Blick in die legendäre Nikolaikirche, Ausgangspunkt der mutigen Leipziger Montagsdemonstrationen, die letztendlich zur Wiedervereinigung führten. Auch Auerbachs Keller in der Mädler Passage war ein Ziel, zumal eine Teilnehmerin „ihren Faust“ dabei hatte. Die vielen Caféhäuser, Gewandhaus und Oper, historische Fassaden und neue Geschäfte lassen den Schluss zu: Leipzig ist eine sehenswerte Stadt.

 

Kunstfreunde erlebten Osloer Highlights

13 Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weitere Kunstinteressierte erlebten eine Mini-Kreuzfahrt bei herrlichem Wetter und glatter See mit der Color-Line auf dem Weg von Kiel nach Oslo und zurück.

Die Hinfahrt entwickelte sich als kleines Abenteuer, weil die Reisegruppe durch einen Personenschaden ihren IC von Bremen nach Hamburg nicht nutzen konnte. Durch die dadurch entstandene Verspätung kam man erst um 13.36 Uhr in Kiel an und das Schiff legte um 14 Uhr schon wieder ab. Hier konnten die Kunstfreunde ihre Spurtstärke beweisen, alle erreichten rechtzeitig das Schiff.

Dort erwarteten sie magische Momente auf See: Sonnenunter- und –aufgang, kreuzende Tanker, Segelboote und Fähren, die Kieler Bucht, das Skagerrak, die Brücke über den Belt, ein skandinavisches Büfett und der weite Blick über das Meer.

In Oslo war die Nationalgalerie in der Nähe von Universität, Schloss und dem, in einem neogotischen Backsteinbau befindlichen Storting, dem Reichstag ohne Bannmeile, das erste Ziel der Delmenhorster. Hier befindet sich die größte und repräsentativste Kunstsammlung Norwegens.

Die Sammlung ist so umfangreich, dass die Kunstfreunde sich auf die nationalen und internationalen Werke des letzten Jahrhunderts konzentrierten. Dabei standen die Gemälde von Edvard Munch im Mittelpunkt. Ausgestellt ist der von ihm zuletzt gemalte „Schrei“, der zuerst gemalte wurde 2004 aus dem Munch-Museum gestohlen und war zwei Jahre verschollen. Auch Munchs „Madonna“ wurde von den dreisten Dieben mitgenommen, hier ist eine zweite Version ausgestellt, eine weitere befindet sich in der Hamburger Kunsthalle. 1999 wurde ein Exemplar der „Madonna“ in Oslo für rund 10 Millionen Euro verkauft. Die Munch-Gemälde gelten als wegweisend für den Expressionismus. Sie thematisieren Liebe und Tod, Unschuld und Begierde, sie zeigen die nordischen Landschaften, den Wechsel der Jahreszeiten, Akte, Porträts und Stillleben.

Auch Werke internationaler Künstler wie Lucas Cranach, El Greco, Caspar David Friedrich, Picasso, Cezanne, Matisse, Monet, Degas, van Gogh, Modigliani, Gauguin und Rodin gehören zur Sammlung und zogen die Blicke auf sich.

Das Museums-Café, „den franske sal“, untergebracht in einem von der französischen Nation geschenkten Marmorsaal, war dann der Ort zum Ausruhen, zum Austausch über das Gesehene und zum Ausprobieren köstlicher norwegischer Backkunst. Es ist einer der schönsten Räume des Museums und wirkt durch die Ergänzung des Architekten Kristin Jarmund aus dem Jahr 2002 wie ein Juwel.

Ein weiteres Ziel war das Rathaus von Oslo, ein monumentales Backsteinbauwerk, das die politischen und künstlerischen Tendenzen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiederspiegelt. Im Munch-Zimmer dominiert das große Gemälde „Leben“. Wandgemälde bedecken die Wände, Fresken zeigen Momente der norwegischen Geschichte, der „Prunksaal“ ist alljährlich am 10. Dezember der Ort der Verleihung des Friedensnobelpreises. Auch die astronomische Uhr an der Nordseite des Rathauskomplexes verdient Aufmerksamkeit.

Nicht weit davon entfernt befindet sich die im Jahr 2008 eröffnete Oper, ein spektakulärer Bau aus vorwiegend weißem italienischem Carrara-Marmor und wenig norwegischem Granit und jeder Menge Glas. Die Oper befindet sich direkt am Oslofjord und erinnert an einen treibenden Eisberg. Hier hat sich Norwegen einen architektonischen Leuchtturm geschaffen. Wenn der Zugang über eine Rampe auf das Dach des Gebäudes symbolisieren soll, dass das Publikum der Kultur „auf das Dach steigen kann“, so ist das eine ultrademokratische, vielleicht eine opernskeptische Idee.

Am zweiten Tag in Oslo stand das Munch-Museum im Mittelpunkt des Interesses. Sicherheitskontrollen wie auf einem Flughafen sind die Reaktion der Norweger auf die Bilderdiebe. Hier wird derzeit anlässlich des 200. Jubiläums der Universität die Ausstellung „Munchs Laboratorium. Der Weg zur Aula“ gezeigt. Munch fertigte zwischen 1909 und 1916 die einzigen expressionistischen Wandbilder im Monumentalformat in Europa an, die die Aula der Universität schmücken. Er produzierte in einem großen Außenatelier rund 140 Gemälde auf Leinwand, die er probeweise in der Aula präsentierte und den Dialog mit den Bürgern suchte. Immer wieder variierte er das Gemälde „Die Geschichte“, auf dem ein alter Mann neben einem mächtigen Baum sitzt und einem Jungen die Sage von der Menschheit erzählt. Parallel zur Ausstellung werden die aktuelle Restaurierung der Werke und die sie begleitenden wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt. Ein Film über das Leben und Schaffen von Edvard Munch rundete den Museumsbesuch ab.

In allen großen, am Wasser gelegenen, Städten boomt der moderne Wohnungsbau am Fluss. So auch in Oslo, aber hier am Fjord. Büros und Wohnungen, Cafés und Restaurants mit Seeblick liegen direkt gegenüber den Festungswällen der Stadtburg Akerhus. Hier zeigt sich, wie gut sich Spaß an der Vergangenheit und Lust auf Zukunft verbinden lassen.

Mit der Straßenbahn ging es dann in den Westen der Stadt zur Vigelandanlage, die als Glanzstück der Bildhauerkunst bezeichnet wird. Die Monumentalität der 200 aufgestellten Skulpturen mit etwa 600 naturalistischen Figuren zieht viele Besucher an, schreckt andere aber auch ab. Der Bildhauer Gustav Wigeland verherrlicht mit seinen von 1924-1943 entstandenen Werken das Menschsein in all seinen Facetten, von der Kindheit bis ins Alter, er vereint Glück und Trauer, Hoffnung und Verzweiflung.

Im Museum für zeitgenössische Kunst, einem stuckverzierten Prunkbau, der einst die Nationalbank beherbergte, entdeckt man in der Sonderausstellung „Absolut Installasjon“ auch einen Raum mit einer Arbeit des derzeit in der Städtischen Galerie Delmenhorst ausgestellten Olav Christopher Jenssen.

Natürlich gab es auch die Gelegenheit, in der Karl Johans Gate zu shoppen, Obst und Gemüse aus aller Welt in den Arkadengängen der Basarhallen zu betrachten, im Grand Café, Café Christiania oder in Engelbrets Café auszuruhen oder leckere landestypische Gerichte zu probieren. Dabei mussten die Reisenden feststellen, dass in Norwegen alles ein wenig teurer ist als in Deutschland. Insbesondere zahlt man für Bier und Wein einen höheren Preis als bei uns.

Am letzten Vormittag besuchten die Kunstfreunde noch die Osloer Domkirke, betrachteten dort Glasmalereien von Emanuel Vigeland und Deckenbemalungen und verglichen ein geschnitztes Original-Relief des Abendmahls auf der Altartafel von 1700 mit einer beeindruckenden zeitgenössischen Skulptur aus Bronze zum gleichen Thema. In dieser Kathedrale heirateten 1968 der norwegische König Harald V die bürgerliche Sonja Haraldsen und 2001 Kronprinz Haakon seine bürgerliche Verlobte Mette-Marit. Nach dem schrecklichen Anschlag im Juli 2011 suchten die Norweger Trost im Gebet in ihrem Dom und legten ein Meer an Blumen vor den Türen des Gotteshauses nieder. Auch jetzt sind Erinnerungen an die überwiegend jugendlichen Getöteten im Umfeld der Anlage sichtbar.

Nach der Rückfahrt mit der Fähre nach Kiel hatte die Reisegruppe noch viel Zeit bis zur Abfahrt des Zuges. Dies nutzten sie, um mit der Förde-Fährlinie von Kiel nach Laboe und wieder zurück zu fahren. Dabei konnten sie Segler und Ruderer, Tanker und Containerschiffe, die in den Nord-Ostsee-Kanal fuhren, die ankernde Gorch-Fock und ein Kreuzfahrtschiff der Aida-Reihe sehen.

Die Reisegruppe des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. war begeistert vom speziellen Flair der norwegischen Hauptstadt im Grünen, der lebendigen Kulturmetropole mit vielen sehenswerten Ecken und Plätzen – ein gelungener Ausflug.

 

Kunstfreunde in Bremerhaven

Kaum hatten die 22 Kunstfreundinnen und Kunstfreunde aus Delmenhorst, neben Mitgliedern des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. waren auch weitere Kunstliebhaber dabei, die Kunsthalle Bremerhaven betreten, waren sie von der Fülle des Gezeigten überwältigt:

Der Kunstverein hatte private Sammler in der Stadt aufgerufen, zum 125. Jubiläum Werke aus ihrem Privatbesitz dem Museum für eine Ausstellung auszuleihen. Die Resonanz war größer als erhofft, die Anzahl der Angebote riesig: Unterschiedliche Stile, Entstehungsjahre, Themen und Techniken. Die Ausstellungsmacher waren begeistert von der Flut der Bilder.

Dies spiegelt sich im Haus wieder: Im ersten großen Raum hängen links an der Wand dicht gedrängt und über der Tür in einer langen Reihe viele Werke von Norbert Schwontkowski, einem zeitgenössischen Maler, den die Delmenhorster gut kennen.

Ihnen gegenüber platzierte die Kuratorin Maren Meier, die die Gruppe durch die Ausstellung führte, Werke aus dem letzten Jahrhundert – viele stammen aus den 1960er und 1970er Jahren, neben zeitgenössischen Arbeiten. Durch die sogenannte „Petersburger Hängung“ sind an einer Wand eng neben-, über- und untereinander eine Vielzahl von Gemälden in unterschiedlichen Formaten gehängt, darunter Werke von Sigmar Polke neben Bildern von Karl Schmidt-Rottluff, Lyonel Feininger, Oswald Achenbach, Johannes Grützke, Ernst Wilhelm Nay oder Henk Fisch.

Die Ankäufe der Privatsammler wurden angeregt durch die Ausstellungen zeitgenössischer Kunst des Kunstvereins und dem legendären „Kabinett für aktuelle Kunst“. So ist auch zu erklären, warum es so viele Exponate von Günther Uecker, Blinky Palermo u.a. gibt.

In einem weiteren Raum versammeln sich Werke des Bremerhavener Malers Paul Ernst Wilke und anderer lokaler Künstler zu den Themen Hafen, Schiffe und Geestemündung.

Weitere Arbeiten mit lokalem Bezug stammen von den Worpsweder Malern Otto Modersohn oder Heinrich Vogeler.

Auch Skulpturen stellten Bremerhavener Bürger zur Verfügung. Aufmerksam betrachteten die Delmenhorster die Plastik von Ernst Barlach, die neben zwei kleinen Holzfiguren von Stefan Balkenhol steht.

Die Namen der Besitzer bleiben unbekannt, weil die Mehrzahl von ihnen anonym bleiben will.

Nach dem Museumsbesuch erwartete die Delmenhorster ein strahlend blauer Himmel, der die Teilnehmer in die Straßencafés oder an den Weserdeich lockte.

 

Nicht King Kong, sondern “DELMI”, zog den Gewinner der Skulptur “Ding dong” von Thomas Putze

Aus einer Menge von 270 verkauften Losen zu je 5 € wurde als Gewinner der Delmenhorster Andreas Neugebauer durch unseren, in einem Delmenhorster Wasserturm versteckten, Schriftführer Michael Plehnert gezogen. Der glückliche Besitzer der 72 cm hohen Holzskulptur will auf jeden Fall am Premierenfest am Wasserturm teilnehmen. Dort wird der Stuttgarter Künstler Thomas Putze am Sonnabend, den 3. September 2011 ab 18.00 Uhr mit Hilfe des 500 Kubikmeter großen leeren Wassertanks eine Klanginstallation inszenieren.

Der Freundeskreis HAUS COBURG e.V. ist Hauptsponsor des Events. Neben den Einnahmen aus der Lotterie in Höhe von 1350 € spendete der Verein 4500 €. Daneben konnten sechs weitere Skulpturen gegen Spenden von je 500 € und fünf Zeichnungen gegen Spenden von je 200 € abgegeben werden. Weitere Skulpturen und Zeichnungen, die Thomas Putze dem Freundeskreis zur Verfügung gestellt hat, sind noch vorhanden.

Auch andere Sponsoren unterstützen das ambitionierte Projekt der Städtischen Galerie Delmenhorst.

 

Kunstfreunde sahen William Turner, den Maler der Elemente

24 Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weitere Kunstinteressierte fuhren am vergangenen Samstag nach Hamburg, um im Bucerius Kunst Forum eine Ausstellung von Werken des englischen Malers William Turner anzusehen. Präsentiert werden 95 Gemälde und Aquarelle aus der Tate in London und weiteren britischen, deutschen und amerikanischen Sammlungen. Die Landschaftsbilder zeigen die Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer, die Turner auf neue, ungewohnte Weise kombinierte und damit das Verhältnis von Natur und Kunst neu bestimmte.

Bei einer kenntnisreichen Führung wurde den Kunstfreunden klar, wie stark Turner von den zeitgenössischen Forschungsergebnissen in den Naturwissenschaften beeinflusst worden ist. Er hatte die Vision, dass die vier Elemente in Beziehung zueinander stehen und eine Einheit von Kräften ergeben, die durch Energie miteinander fusionieren.

Die ausgestellten Arbeiten zeigen die Entwicklung in Turners Malstil hin zu einer dynamischen Landschaftsauffassung über mehrere Jahrzehnte. Er setzt die Farbe unkonventionell ein, viele Werke wirken unglaublich modern und abstrakt, eine Welt der Farben und des Lichtes. Im Original sind die farbigen und strukturellen Nuancen, die feinen Unterschiede von betonten oder nur flüchtig eingesetzten Stiften, Pinseln, Messern oder Schwämmen gut zu erkennen. Dies war nicht unumstritten. Seine Werke wurden als „ein Haufen Seifenlauge und Tünche“ diffamiert. Aus unserer heutigen Sicht geben seine Arbeiten nicht die Wirklichkeit wieder, sondern Stimmungen. Form und Farbe folgen keinen Gestaltvorgaben mehr. Turner war für seine Zeit ein revolutionärer Maler!

De Kunstfreunde konnten sich auch auf allen Plätzen und an allen Ecken über Musik verschiedener Genres freuen, da der Tag der Musik die verschiedensten Gruppen und Solisten zur aktiven Präsentation ihres Könnens aufforderte. So konnten die Delmenhorster zwischen Kunst und Stadtbummel bei Musik verweilen und sich ein wenig ausruhen.

 

Kunstfreunde im Rasteder Palais

Die 26 Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weitere Kunstinteressierte lernten am vergangenen Mittwoch bei einer Kunstfahrt die Ausstellungsräume im Palais Rastede kennen. Unterschiedlich große Zimmer mit prächtigen Lüstern an Stuckdecken, Tapeten an den Wänden und alten Türen und Fenstern ergaben einen interessanten Rahmen für die über 100 aktuellen Werke der „Het Drents Schildersgenootschhap“, die hier zu Gast sind und Malerei, Grafik und Plastik von 28 niederländischen Künstlern aus der Region Drenthe ausstellen.

Die Leiterin des Hauses, Frau Dr. Claudia Thoben, führte die Gruppe zu Arbeiten, die durch die Vielfalt der gewählten Themen, künstlerischen Techniken und Richtungen geprägt sind. So stellte sie Gemälde vor, die, durch Rückgriffe auf die Tradition, Bezüge zum „Goldenen Zeitalter“ der niederländischen Malerei erkennen lassen, zeigte aber auch Positionen des neuen Realismus, Einflüsse des Surrealismus und der Konzeptkunst. Aufmerksam verfolgte die Delmenhorster Gruppe die listigen, humorvollen und versteckt provozierenden Botschaften einiger Künstler, deren Rätsel in ihren Bildaussagen nicht auf den ersten Blick zu entschlüsseln sind. Wortspiele in den Bildtiteln und die Umdeutung von Fundstücken und Alltagsgegenständen überraschten immer wieder und weckten Erinnerungen an die kürzlich in der Städtischen Galerie HAUS COBURG gezeigten Arbeiten des Niederländers Henk Visch.

Im Anschluss an den, von Annette Bruns organisierten, Ausstellungsbesuch blieb noch Zeit zum Kaffeetrinken im Schloss Café und oder dem Besuch einiger Kirchen. Besonders überrascht waren einige Mitreisende von dem Geschäft für Kunsthandwerk, das sie in Rastede entdeckt hatten.

 

Auch Erwachsene sind vom Spielraum begeistert

18 Kunstfreunde, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises, kamen zum jüngsten Kunstcafé, zu dem der Freundeskreis HAUS COBURG e. V. in die Städtische Galerie eingeladen hatte.

Bei einem Gang durch die, noch bis zum 19. Juni zu sehende, Ausstellung „Anton Stankowski. Kinderspiele. Gucken.“, tauschten sich die Anwesenden u. a. darüber aus, welche Beziehungen zwischen den 40 schwarz-weiß Fotografien des Künstlers zum Thema spielende Kinder und den 50 Originalcollagen aus seinem wegweisenden Kinderbuch bestehen. Diese Blätter sind aus Quadraten gestaltet, die durch verschiedene Farben, Reihungen, seriellen Anordnungen und Einteilungen gestaltet sind. Durch ihre klare Ordnung zeigen sie Möglichkeiten der konstruktiven Gestaltung. Sie regen zum bewussten Sehen an, fordern sprachliche Differenzierungen. Die Texte, die Eugen Gomringer, ein Vertreter der konkreten Poesie, den Collagen zugeordnet hat, unterstreichen ihre Wirkung. Die Fotografien regten zu einer Debatte über veränderte Kindheit an.

Dazu trug auch die Videoarbeit von Marikke Heinz-Hoek „Click – die Welt als Wille und Vorstellung“ an.

Die Ausstellung ist für kleine Gruppen, Familien und Paare hervorragend geeignet, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Nach Kaffee oder Tee und Kuchen gab es noch Zeit, den zur Ausstellung eingerichteten „Spielraum“ zu erkunden. Nicht nur die alten Spielzeuge erregten das Interesse der Kunstfreunde. Sie probierten Bewegungsspiele aus und waren von der Druckwerkstatt begeistert. Sie wollten gar nicht mehr aufhören, mit unterschiedlichen würfelförmigen Bausteinen eine Kugelbahn zu bauen.

 

Spaziergang mit Farben und Linien

Eine Gruppe von Mitgliedern des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weiteren Kunstinteressierten hatte sich in der Galerie Wildeshausen getroffen, um mit Hartmut Berlinicke, der seit 1968 gemeinsam mit seiner Frau Maria die kleine internationale Kunstgalerie betreibt, die aktuelle Ausstellung mit Werken des Malers, Zeichners und Grafikers Hans-Ruprecht Leiß zu betrachten.

Der freischaffende Künstler Leiß wurde 1954 in Husum geboren, ließ sich als Lehrer für Kunsterziehung ausbilden, übte diesen Beruf aber nie aus und lebt heute mit seiner Familie in Flensburg. Seine gezeichneten Welten erzählen vom Meer, vom Jagen und immer wieder von Tieren, die in rätselhafte Rollen schlüpfen. Die Gruppe betrachtete die Bilder mit viel Amüsement, entdeckte Details, humorvolle Widersprüche und ironische Anspie-lungen. Auch die Titel verbreiteten gute Laune. Neben Zeichnungen und graphischen Ar-beiten interessierten die Delmenhorster auch Bücher, die Leiß illustriert. So wird in einem kunstvollen Exemplar, das in einem Schuber angeboten wird, die Geschichte vom Fischer und seiner Frau von Feridun Zaimoglu neu erzählt, versehen mit in Stein gezeichneten Lithographien von Leiß. Der Künstler hat mehrere Kochbücher, z. B. „Zart und wild“, „Fangfrisch“ oder „Feder und Schnabel“ bebildert, die von einigen Kunstfreunden erwor-ben wurden. Ein farbenfrohes Leporello, erregte besondere Aufmerksamkeit, gab es doch der Ausstellung den Titel.

Hartmut Berlinicke wies mit viel Engagement auf leicht zu übersehende Einzelheiten im Werk von Leiß hin. Zum Schluss erläuterte er noch anschaulich die Technik der Lithographie.

Die Besucher erlebten einen anregenden Nachmittag mit intensiven Gesprächen über spannende Werke und haben vor, die Galerie Wildeshausen zu einer anderen Ausstellung zu besuchen.

 

Kunstfreunde sehen Gerhard Richter Ausstellungen in Hamburg

Gleich zwei Ausstellungen besuchten Delmenhorster Kunstfreunde, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e.V., jetzt in Hamburg.

Erstes Ziel war das Bucerius Kunst Forum am Hamburger Rathausmarkt, das 1 Jahr vor Gerhard Richters 80. Geburtstag 50 Gemälde unter dem Titel „Bilder einer Epoche“ zeigt, alles Leihgaben aus deutschen und internationalen Sammlungen. Für diese Bilder hat Richter Fotos aus Illustrierten, Familienalben oder Polizeifotos verwendet, die er in Grauabstufungen vergrößert abmalt und zum Schluss mit einem feuchten Bürstenpinsel verwischt. So wirken die Gemälde unscharf, die Details der Fotovorlagen aus den 60er Jahren sind nicht mehr erkennbar. Gerade dadurch werden sie aber sichtbar, weil der Betrachter sie ergänzt. Die Delmenhorster Besucher erinnerten sich meistens an die Skandale, die Grundlage der Bildreportagen waren, die Richter auswählte. In Vitrinen konnten sie die, von Richter gesammelten, Zeitungsausschnitte zu den Ereignissen noch einmal betrachten. Die Pressefotos und die dazugehörigen Artikel erregten viel Interesse.

1988 malte Richter dann seinen Bilderzyklus über den sogenannten Deutschen Herbst 1988. Er erinnert an die traumatischen Ereignisse im Zusammenhang mit dem RAF-Terror und stellt damit Fragen, die bis heute nicht beantwortet sind.

Parallel dazu zeigt auch die Hamburger Kunsthalle Bilder von Gerhard Richter und weitere Gemälde und Fotografien von 23 national und international bedeutenden Künstlern unter dem Titel „Unscharf“. In beiden Häusern erfuhren die Kunstfreunde bei der Führung, dass durch das Stilmittel der Unschärfe Dinge sichtbar werden, die für den Künstler bedeutsam sind. So wird der Blick des Betrachters geschärft. In allen Werken verschwimmen nicht nur die Motive, sondern auch die Grenzen zwischen Malerei und Fotografie. Erst durch kenntnisreiche Informationen konnten die Unterschiede festgestellt werden.

Neben der Kunst blieb noch genug Zeit, das wunderbare Wetter in einem Cafe´ zu genießen und die 50.000 friedlichen Atomkraftgegner zu beobachten, die mit Transparenten, Fahnen und Luftballons zum Hamburger Rathausmarkt strömten und ein eindrucksvolles buntes Bild abgaben.

 

Kunstfreunde erleben Heinrich Heine romantisch, kritisch und heiter

Die Mitglieder des FREUNDESKREIS HAUS COBURG e.V. treffen sich traditionell am Aschermittwoch, um literarische Texte oder kunstgeschichtliche Vorträge zu hören. In diesem Jahr traten Inge und Christian Glaß zusammen mit Andreas Einhorn an der Gitarre auf und gestalteten einen literarisch-musikalischen Abend mit Gedichten und Texten von Heinrich Heine, die bei den 70 Anwesenden auf Begeisterung stießen.

„Das Fräulein stand am Meere und seufzte lang und bang. Es rührte sie so sehre der Sonnenuntergang…“ Dieses romantische volksliedähnliche Gedicht gehörte zu den Texten, die Inge und Christian Glaß am Aschermittwoch im Landhotel Rogge-Dünsen vortrugen.

Am Anfang zitierten sie den Romantiker, der sich über die sentimentale Naturergriffenheit seiner Zeit lustig macht. Der großartige Sonnenuntergang wird trivialisiert: „… Hier vorne geht sie unter und kehrt von hinten zurück.“ Die treffende Auswahl der vorgetragenen Stücke, die engagierte Interpretation und die teilweise dialogische Vortragsweise wurde von Andreas Eichhorn noch überboten. Wenn er kunstfertig nach diesem Stück die „Caprifischer“ schelmisch intonierte, hatte er die Lacher auf seiner Seite.

Die kritisch-politische Seite Heines, der bewusst polarisierte und, nicht nur wegen seiner jüdischen Herkunft, in eine Außenseiterrolle gedrängt worden war, bildete einen weiteren Schwerpunkt des Abends. Strophen aus „Deutschland. Ein Wintermärchen“ beeindruckten die Zuhörer. Viele waren dankbar, dass sie wohlbekannte Texte wieder hörten. Unbegreiflich, dass die Nazis Heines Bücher verbrannten, sein „Loreleylied“ druckten sie weiter mit dem Hinweis „Verfasser unbekannt“ ab.

Dann freuten sich die Zuhörer über den heiteren Dichter, der durch Spötteleien, humorvoll überspitzt, uns einen Spiegel vorhält. Manches Lachen war von selbstkritischem Unterton begleitet.

Mit viel Freude wurden auch die wunderbaren Liebesgedichte aufgenommen, die von „Liebe, Lust und Leidenschaft“ handeln. So heißt ein weiteres Programm des Trios. Neben immer wieder aufbrandendem Szenenapplaus endete der Abend mit langem Klatschen, Blumen und Wein für die Akteure und leckerem „Fastenmahl“ für die Zuhörer.

Schon jetzt ist zu erwarten, dass es noch weitere Auftritte der Künstler beim Freundeskreis geben wird.

 

Anregender Nachmittag beim Kunstcafé des Freundeskreises

18 Kunstfreunde, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises, kamen zum jüngsten Kunstcafé, zu dem der Freundeskreis HAUS COBURG e. V. in die Städtische Galerie eingeladen hatte.

Bei einem Gang durch die, noch bis zum 3. April zu sehende, Ausstellung „Henk Visch, Do you want to know the whole story?“, tauschten sich die Anwesenden u. a. darüber aus, welche Assoziationen die Arbeiten bei ihnen auslösen. Es wurden ganz unterschiedliche Geschichten zu Henk Vischs Skulpturen erzählt. Die Wirkung der Werke, die ohne Sockel im Raum stehen, und eine Beziehung zu anderen Objekten im Raum und zum Publikum eingehen, provozierten bei den Besuchern verschiedene Eindrücke und Aussagen, die viel mit dem Erleben und der Biographie der Betrachter zu tun hat. Die Titel der Werke, die Henk Visch manchmal von Ausstellung zu Ausstellung verändert, haben oft einen poetischen Klang und provozierten philosophische Gespräche. Die Ausstellung ist für kleine Gruppen, Familien und Paare hervorragend geeignet, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Nach Kaffee oder Tee und niederländischem Kuchen gab es noch Raum für Gespräche über das Gesehene. So wurde „Das Bein“, von Giacometti mit Henk Fischs „One of two“ verglichen. Eine Besucherin erzählte, angeregt durch die Skulptur „Too late for the grave“, die Geschichte von Rübezahl.

Die veränderte Anordnung der Möbel im Fitger-Zimmer der Galerie fand viel Zustimmung; passend zu Henk Vischs Objekt aus Eisenstangen und roten Kugeln, das sich als „Stolperstein“ gleich hinter der Eingangstür befindet, und den Titel trägt: „Ich schlage einige Änderungen vor.“

 

Kunstfreunde sehen Radziwill Ausstellung in Emden

Das Interesse an dem aus Norddeutschland stammenden Maler Franz Radziwill, der Dangast zu seiner Wahlheimat machte, war so groß, dass 50 Delmenhorster Kunstfreunde, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., mit nach Emden fuhren, um die Ausstellung seiner Bilder zu sehen.

Mit ambivalenten Gefühlen folgten sie den Ausführungen der Kunsthistorikerinnen. Argwöhnisch und gleichzeitig fasziniert betrachteten sie die Werke Radziwills, der nach einer frühen expressionistischen Schaffensphase zu den Malern der Neuen Sachlichkeit gezählt wird. Er selbst distanzierte sich von seinem Frühwerk, das er als „wertlose Kunst“ etikettierte. Die daraus folgenden „Übermalungen“ seiner Bilder werden in Emden nicht deutlich gekennzeichnet.

Bereits 1933 in die NSDAP eingetreten, folgte er den, von den Nazis entlassenen, Kunstprofessoren Paul Klee und Heinrich Campendonk auf einen Lehrstuhl an der Düsseldorfer Kunstakademie. Er engagierte sich in der Partei, besuchte 1934 den Reichsparteitag und übernahm im Kreisstab der Partei in Varel wichtige Ämter.

Von seinen Arbeiten wurden drei Beispiele in der Ausstellung Entartete Kunst gezeigt, er erhielt Ausstellungsverbot, wurde durch die Intervention einflussreicher Parteifreunde rehabilitiert. 1942 trat er schließlich sehr spät aus der NSDAP aus.

Die 111 in der Emder Kunsthalle gezeigten Bilder stammen aus allen Phasen seines schillernden Lebens. Stillleben, Landschaftsdarstellungen und immer wieder die Darstellungen von Technik dominieren die Werke: Flugzeuge, Zeppeline, Kriegsschiffe, Brücken und Hafenanlagen wählte er zu seinen Motiven. Aus diesen Werken, die zum Magischen Realismus gezählt werden, spricht einerseits seine Begeisterung für den technischen Fortschritt, aber auch die von ihm befürchtete Zerstörung der Natur „seiner unbescholtenen Heimat“. Er beschwor durch dramatische Himmelsdarstellungen eine bedrohliche Endzeitstimmung, angereichert durch schwer deutbare mystische, pseudoreligiös zu deutende Symbole. Das Fazit der Besucher: „Ein schwieriger Künstler in einer politisch verhängnisvollen Zeit.“ Unsere Deutungen können die Gräuel des „Dritten Reiches“ nicht ausblenden. Leider hat die Kunsthalle Emden auf diese Fragen nur wenige vage Antworten, das enttäuscht.

Der Freundeskreis KULTURHAUS MÜLLER wird die Ausstellung am 21. Mai 2011 besuchen. Informationen bei Angelika Schulte-Strathaus Tel. 04221 8500500.

 

Anregender Nachmittag beim Kunstcafé des Freundeskreises

Über 25 Teilnehmer kamen zum jüngsten Kunstcafé, zu dem der Freundeskreis HAUS COBURG e. V. in die Städtische Galerie eingeladen hatte.

Bei einem Gang durch die, noch bis zum Sonntag zu sehende Ausstellung „Daniel Behrendt. Grau“, diskutierten die Anwesenden u. a. , welche Assoziationen die Bilder bei ihnen auslösen. Obwohl weder Menschen noch Natur von Daniel Behrendt gemalt worden sind, denken viele Betrachter diese mit, und es werden Geschichten hinter den illusionistischen Gemälden, die durch geschickte perspektivische Darstellung eine nicht vorhandene Räumlichkeit vortäuschen, lebendig, die weder grau noch öde sind.

Nach Kaffee oder Tee und Kuchen mit grauen Servietten amüsierten sich die Kunstfreunde über Loriots „Farbberatung“ aus dem Film Ödipussi.

Dann breiteten sie ihre mitgebrachten grauen Schätze aus: Steine, Knöpfe, altes Geld auf einem grauen Teller, Stoffe und Leder, Papiere, Wolle und Garn, Kuscheltiere, Katalogseiten für Malerfarben und vieles mehr.

So wurde eine intensive Auseinandersetzung mit der Farbe Grau möglich. Es wurde berichtet, mit wie viel Freude, die Beispiele zusammengesucht worden waren. Viele Besucher hatten für diesen Nachmittag graue Kleidung ausgewählt.

 

Kunstfreunde erleben Giacometti im Wolfsburger Kunstmuseum

Allgemein bekannt ist die Wolfsburger „Autostadt“. Nach Zugverspätung und IC-Fahrt

erreichten die Delmenhorster überpünktlich ihr Ziel.

Viele Kunstkenner schätzen das Wolfsburger Kunstmuseum, das vor gut 16 Jahren eröffnet wurde und seitdem mit aufregenden Ausstellungen im spektakulären Haus mit dem Glasdach für Aufmerksamkeit sorgt. Für den Freundeskreis HAUS COBURG e. V. und weitere mitgereiste Kunstfreunde war der Besuch eine Premiere. Die Industrie-Optik des Hauses erzeugte Spannung, die Informationen der Kunsthistorikerin zu Beginn der Führung über die Finanzierung des Hauses durch die Kunststiftung Volkswagen und großzügige Sponsoren fast Neid.

Dann erlebten die 21 Mitgereisten, dass das Museum in eine „Stadt“ für Giacomettis hohen, schmalen Figuren und sein komplexes malerisches, zeichnerisches und druckgrafisches Werk umgebaut wurde. In der 40 mal 40 Meter großen und 17 Meter hohen Halle sind tatsächliche und virtuelle Räume geschaffen worden, die einen neuen Blick auf die Werke zulassen. Offene und geschlossene Räume, ein weißer Laufsteg, Wege und Kreuzungen, Blickachsen, Fenster, Vitrinen und die „Chase Manhattan Plaza“ unterstrichen Giacomettis fundamentale Zweifel an der Wahrnehmbarkeit von Wirklichkeit. In einem extra gebauten kreisrunden Raum mit acht Metern Durchmesser war die Plastik „Taumelnder Mann“ ausgestellt.

Beeindruckt waren die Besucher von der Präsentation einer mit Sockel kaum acht Zentimeter großen Miniaturskulptur auf einer 77 Quadratmeter großen Plattform in einem Raum, dessen diffuse Struktur durch Beleuchtung und Raumgestaltung unseren Sehgewohnheiten zuwider läuft. Sie waren erstaunt, wie stark die Figur den Raum dominiert.

Die 90 ausgestellten Skulpturen und Gemälde kommen aus renommierten Museen und von bedeutenden Sammlern, die ihre besten Stücke auf die Reise nach Wolfsburg schickten. Die meisten Exponate kommen aus Paris. So auch „Der Schreitende Mann“, von dem ein anderer Bronzeabguss vor kurzer Zeit bei einer Londoner Auktion für 74 Millionen € an einen anonymen Bieter verkauft wurde.

Eher enttäuschend war der Bummel durch die Wolfsburger Innenstadt. Sie wird von grauen Zweckbauten aus der Nachkriegszeit dominiert. Die Fußgängerzone lädt nicht zum Verweilen ein. Die Wirklichkeit des öffentlichen Raumes zeigt in dieser reichen Stadt viele Mängel.

 

Kunstfreunde bei Heckel in Emden

Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. und weitere Kunstinteressierte erlebten am vergangenen Donnerstag einen eindrucksvollen Tag in Emden.

Die 15 Kunstfreunde erreichten trotz Glatteis nach einer Zugfahrt im Nebel pünktlich die Emder Kunsthalle. Dieses Wetter war die richtige Einstimmung zum Besuch der Ausstellung über den introvertierten Expressionisten Erich Heckel, der längst nicht so bekannt ist, wie seine Malerfreunde Kirchner, Schmidt-Rotluff und Pechstein, die, genauso wie er, zur Künstlervereinigung Die Brücke gehörten. Er wählte auch weniger expressive Farben, schuf aber eindrucksvolle Werke.

In einer engagierten Führung wurden die Arbeiten Heckels vorgestellt. Er skizzierte während seiner Reisen in Europa häufig im Freien, erweiterte dann seine Blätter zu Aquarellen und griff die Themen und Motive später in seinen Ölgemälden auf.

Diese Arbeitsweise widerlegt die These, dass die expressionistischen Maler schnell und wie im Rausch gearbeitet hätten, auch wenn Heckels Viertelstundenakte zu sehen waren, die tatsächlich in flottem Strich entstanden.

Beeindruckt waren die Kunstfreunde auch von der Aktion Heckel-Kneten, die parallel zu den Landschaftsbildern Heckels angeboten und von jungen und älteren Besuchern ideenreich umgesetzt wurde.

Mit dieser Ausstellung, die in Kooperation mit dem Brücke-Museum in Berlin konzipiert wurde, rundeten viele Teilnehmer ihre Kenntnisse nach Ausstellungen über Brücke-Maler in Hannover, Kiel und Hamburg ab.

Auch die Auftaktveranstaltung zum 25. Jubiläumsjahr der Kunsthalle Emden mit Werken des besonders in Norddeutschland renommierten Malers Franz Radziwill wird der Freundeskreis in Kürze besuchen.