Freundeskreis 2012

Preview für Mitglieder des Freundeskreises zur Ausstellung

THE OLD BOY´S CLUB THE GARDEN OF GENDERS

Die Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. waren zu einem exklusiven ersten Blick in die laufende Ausstellung eingeladen. Fast 40 Mitglieder drängten sich mit einem Glas Prosecco im „Toupet-Zimmer“ und im Eingangsbereich der Städtischen Galerie Delmenhorst.

Die Künstlerin Katya Bonnenfant und THE OLD BOY´S CLUB gaben gemeinsam mit der Galerieleiterin Dr. Annett Reckert Auskunft zum Konzept des Projektes, das erst mit der FINNISAGE am Sonntag, 20. Januar 2012 abgeschlossen sein wird.

Bis zu diesem Zeitpunkt wird sich im GARDEN OF GENDERS noch viel verändern.

Auch die Mitglieder des Freundeskreises können sich daran beteiligen – auch wenn sie keinen aufgemalten Schnurrbart haben. Es gibt viele Gelegenheiten dazu.

Bei einem Workshop am 1. Dezember können Frauen und Männer bei Kaffee, Tee und selbstgebackenem Kuchen grüne Wolle zu einem Kunstwerk verarbeiten.

Schon jetzt überzeugt im Treppenhaus eine Anordnung von leeren Bilderrahmen, gezeichneten Haushaltsgeräten und Arbeiten aus dem Bestand der Galerie. Neben den Tapeten im ersten Stockwerk, auf denen es von Monstern und andere Figuren wimmelt, die beim näheren Hinsehen gar nicht mehr lustig sind, erregen die Installationen große Aufmerksamkeit. Interaktive Videoanimationen greifen das Monstermotiv auf und im Shop sind vierundzwanzig „Strumpfmonster“ – genäht von Freundeskreismitgliedern und Mitarbeiterinnen der Städtischen Galerie – als „Adventskalender“ der besonderen Art drapiert.

Wie in einem Garten wuchert die Kunst im Haus.

 

Junge Künstler beim „Geselliger Abend“ des Freundeskreises

Der Freundeskreis HAUS COBURG e. V. hatte zu seinem traditionell im November eines jeden Jahres stattfindenden Geselligen Abend eingeladen, der diesmal unter keinem speziellen Motto, wie sonst üblich, stand. Drei junge Künstler, die ihre Werke erläuterten, bestimmten den Abend. So konnte der Vorsitzende Friedrich Hübner knapp 60 Kunstfreunde mit launigen Worten begrüßen.

Er freute sich besonders über die Anwesenheit von Piotr Rambowski, der sehr engagiert die Delmenhorster Jugendkunstinitiative copARTikel leitet, die der Freundeskreis auch im kommenden Jahr mit 2.000 € unterstützen wird. Die Ankündigung der wiederholten finanziellen Förderung fand viel Beifall bei den Anwesenden. Rambowski wird diese Arbeit nicht mehr so intensiv weiterführen können, da er als Stipendiat der Gemeinde Stuhr in die Künstlerstätte in Heiligenrode einziehen wird. Bisher arbeitete Rambowski in einem Atelier im Künstlerhaus Bremen.

Von dort hatte er die Fotografin Pia Pollmanns mitgebracht, die neben Landschaftsfotografie ihre Dokumentation Bremer Archive vorstellte. Unter dem Motto „was bleibt“ zeigt sie in spannenden Einstellungen und aus unterschiedlichsten Blickwinkeln wie unser kulturelles Erbe katalogisiert und konserviert wird. Rambowskis Bremer Atelierkollege Christian Holtmann sammelt bedruckte Papiere, fügt sie aneinander und übermalt sie. So benutzte er zum Beispiel die Dürer-Zeichnung „Das Meerwunder“, die die Einladung der Ausstellung „Tiefe Blicke. Meisterwerke der Druckgrafik“ in der Städtischen Galerie Delmenhorst illustrierte, als Untergrund für seine Arbeit. Rambowski selbst erläuterte seine „Bushaltestellen“ und ein Katzenbild, das durch glühende Augen imponiert, die an die Katze im Räuberhaus bei den Bremer Stadtmusikanten erinnert.

Besonders konzentrierte Aufmerksamkeit brachten die Anwesenden dem ehemaligen Leiter der Delmenhorster Musikschule, dem Mitglied der Gruppe „Liederfolk“, Helmfried Röder, entgegen, der mit Klarinette oder Sopransaxophon jiddische Folklore vortrug. Seine Klezmer Musik zeigte die vielfältigen Facetten des Genres, von getragen traurig bis ausgelassen fröhlich. Dafür erhielt er viel Applaus.

Zum Gelingen des Abends trug die Küche der Gastronomie des italienischen Lokals DA MIMMO bei, von der ein exzellentes Vorspeisenbüfett, ein leckeres Hauptgericht und ein „himmlischer“ Nachtisch angerichtet worden war.

An den Tischen ergaben sich interessante Gespräche nicht nur zu den Themen Kunst oder Musik.

 

Freundeskreis im Künstlerhaus

Kürzlich besuchte ein gutes Dutzend Delmenhorster Kunstfreunde – nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V. – anlässlich des 20-jährigen Bestehens das Künstlerhaus Bremen, das durch die Vergabe von Studios junge Künstler in den Bereichen Plastik, Installation, Zeichnung, Malerei, Fotografie, Film, Video, Musik und Klanginstallation fördert. Ehemalige und derzeitige Stipendiaten zeigen ihre Werke. Zu diesen Künstlern gehört auch Kyungwoo Chun, dessen Fotoarbeiten zurzeit in der Städtischen Galerie zu sehen sind.

Wir hatten die Gelegenheit, mit Piotr Rambowski, der zur jungen Kunstinitiative copARTikel der Städtischen Galerie Delmenhorst gehört und Christian Holtmann, beide teilen sich ein Atelier, zu sprechen und ihre Arbeiten zu betrachten. Rambowski malt Bilder zum Thema „Abenteuer“, Holtmann arbeitet auf zum Teil benutztem Papier. Einige seiner optimistischen Arbeiten sind mit Comic-Figuren versehen.

Außerdem nahmen die Kunstfreunde an der Eröffnung der Ausstellung „Geist“ des Künstlerduos Korpys/Löffler in Kooperation mit Dieter Schmal teil. Es werden gläserne Behälter präsentiert, in denen Rückstände einer Destillation historischer Reste aus der Kunstgeschichte und dem Lokalkolorit der Hansestadt Bremen sind. So können Duft und Geschmack dargeboten werden. Ein völlig neuer Ansatz, da sonst bei Kunstausstellungen eher optische oder haptische Erfahrungen möglich sind.

 

Kunstfreunde besuchen die dOKUMENTA 13 in Kassel

Gemeinsam mit tausenden Besuchern besuchten Delmenhorster Kunstfreunde am letzten Wochenende bei strahlendem Himmel die dOKUMENTA 13 in Kassel. Nicht nur vor den Ausstellungshäusern, sondern auch vor vielen Räumen in den Gebäuden, stellten sich die Kunstbegeisterten geduldig in die Warteschlangen, um die außergewöhnlichen Exponate von über 150 eingeladenen Künstlern aus aller Welt – darunter viele Künstler aus islamischen Ländern – zu betrachten.

Es war klar: Man kann nicht alles sehen!

Bei einer zweistündigen Führung im Fridericianum näherten sich die Betrachter dem Motto Annäherung an Realität und Zeit. Das Thema Zusammenbruch, Zerstörung und Wiederaufbau wurde von einer „Weltgewandten Begleiterin“, ganz bewusst keine Kunsthistorikerin, kenntnisreich mit Hilfe der ausgestellten Arbeiten thematisiert. Besonders beeindruckend fand die Gruppe die von Michael Rakowitz aus Bamiyan-Stein in Italien nachgemeißelten Bücher aus der Bibliothek des Friderecianums, die im Krieg nach einem Bombenangriff verbrannt waren. Im Irak regte er für die afghanische Bevölkerung Kurse zur Steinbildhauerei an, um die vergessene handwerkliche Tradition wieder zu beleben. Dies geschieht dort, wo die Taliban im Tal von Bamian Buddha-Statuen zerstörten.

Aufmerksam verfolgte man auch die Geschichte des Pfarrers Korbinian Aigner, der als Häftling im Konzentrationslager Dachau Kräuter, Heilpflanzen und Äpfel züchtete. Seine Sorte KZ3 wird heute als Korbinianapfel noch angebaut. In der Karlsaue ist ein solcher Baum angepflanzt worden. Die über 200 ausgestellten Zeichnungen von Äpfeln und Birnen von Aigner wirken eher traditionell.

In der dOCUMENTA-Halle faszinierten die Arbeiten von Thomas Bayrle: So die sieben aufgeschnittenen sich bewegenden Automotoren, deren „Musik“ an Gebete erinnern.

Diese drei Beispiele zeigen, wie aktuell und auch politisch die von Carolyn Christov-Bakarglev kuratierte weltweit bedeutendste Kunstausstellung ist.

Einige Delmenhorster besuchten den Kulturbahnhof, das Ottoneum oder die Orangerie.

Genügend Gelegenheit zum Ausruhen bot die Karlsaue – aber Zeit zum Shoppen in der City nahm sich niemand.

Auf der Rückreise tauschte die Gruppe ihre Eindrücke über das Gesehene aus, blätterte im Begleitbuch oder in Sonderheften zur Ausstellung. Eine Mitreisende formulierte ihre Beobachtungen so: „Ich bin nur aufgeschlossenen, heiteren Menschen begegnet. Keine abweisenden, keine verschlossenen Minen! So etwas kann Kunst bewirken!“ Dem stimmten alle zu.

 

Kunstfreunde sehen im KUNSTVEREIN in Hannover MADE IN GERMANY ZWEI

Am Samstag, dem 7. Juli besuchten 19 Personen, nicht alle Mitglieder des Freundeskreises Haus Coburg e. V, unter der Leitung von Irmgard Koopmann den Kunstverein in Hannover. Dort wird derzeit aktuelle Kunst von deutschen und internationalen Künstlern gezeigt, die alle in Deutschland leben und arbeiten. Die Delmenhorster Kunstfreunde beschränkten sich auf den einen Ausstellungsort, weitere Arbeiten werden im Sprengel Museum und in der Kestnergesellschaft ausgestellt.

Gleich im Foyer des Kunstvereins begegneten die Delmenhorster dem Werk von Max Frisinger, der in Delmenhorst in der Ausstellung „Ein Pferd frisst keinen Gurkensalat“ bereits 2008 mit einer Rauminstallation zu sehen war. Seine Arbeit feiert nach seinen eigenen Worten die Überflussgesellschaft, indem Verbrauchtes und Weggeworfenes ausgewählt und neu arrangiert und damit wieder wertvoll wird.

In einer engagierten, gut einstündigen Führung durch Anna Grunemann wurden den Besuchern die zwölf weiteren zeitgenössischen Positionen vermittelt, die im Kunstverein präsentiert werden. Besondere Aufmerksamkeit erreichten die in altmeisterlicher Präzision gemalten Ölbilder von Benedikt Hipp, der auf dunklem Hintergrund u. a. zweidimensionale Muster zeigt. Daneben ist Skulptur, Film und Installation zu sehen. Die ausgestellten Werke dokumentieren material- und technikübergreifende gemeinsame Entwicklungen in der momentanen Kunstszene. Jorinde Voigts rätselhafte Zeichnungen integrieren Collagen und Textfragmente, Ulla von Brandenburgs Darstellung von drapierten Vorhängen der Oper Warschau stellt Fragen nach dem Davor, Danach und Dahinter, die abstrakten Wandbilder von Marieta Chirulescu geben Rätsel auf, Kathrin Sonntag stellt unsere Wahrnehmung auf die Probe, der in Brasilien geborene Marcellvs L. schärft durch seine Videoinstallation den Blick fürs Detail, Ricarda Roggans Fotografien lehren den Respekt vor den Dingen. Die poetischen Inszenierungen von Alicja Kwade erwecken den Eindruck von Bewegung und Starre und scheinen den regulären Lauf der Dinge außer Kraft zu setzen. Die vielfältigen Interpretationen der Künstler regten zu Diskussionen und zu weiterführenden Gedanken an. Eine sehenswerte Schau, die Lust macht, auch die beiden anderen Institutionen auf eigene Faust zu besuchen.

Anschließend hatte die Gruppe aus Delmenhorst noch Gelegenheit, durch die Innenstadt zu schlendern, bevor ein heftiges Gewitter mit starkem Regen die Delmenhorster in den Bahnhof und den Zug trieb.

 

Buchecken falten und Eckolo spielen

Das erste Highlight beim aktuellen KunstCafé war das von der 1975 geborenen französischen Künstlerin Katja Bonnefant neu gestaltete „Toupet-Zimmer“. Der von Dr. Coburg als Herrenzimmer genutzte Raum ist durch eine Tapete völlig verändert. Er wirkt heller, leichter und nicht mehr museal. Auf der Tapete entdeckt man feine und dicke Haare, Haarteile, Perücken und Hüte mit angenähten Haaren, Bürsten und Kämme. Damit können sich Frauen und Männer schmücken und auch verändern. Haare sind auch auf dem präsentierten Ölgemälde von Arthur Fitger zu sehen. Dies zitiert Katja Bonnefant. Als Referenz an die Delmenhorster Industriegeschichte hat die Künstlerin Garnrollen auf den Simsen platziert: Rollen mit edlen Fäden, die von den Rollen hängen und mit Haaren assoziiert werden können. So schließt sich der Kreis. Die 22 Kunstinteressierten waren von der Gestaltung und Verwandlung des Raumes angetan.

Dann ging es „Ab in die Ecke“. Die derzeitige Ausstellung mit Ecken, Winkeln und Kanten gibt viel Anlass zu Gesprächen, Wortspielen und witzigen Entdeckungen. So musste das Runde in das Eckige – ein Apfel steckt zwischen zwei übriggebliebenen Stuckteilen (?) im Treppenhaus. Bei der Arbeit „Enigma“ von Terry Fox wurden Pangramme vorgestellt und zu Diana Mercedes Alonsos Arbeiten ein Gedicht von Joachim Ringelnatz vorgetragen. Natürlich probierten die Anwesenden aus, wie es ist, in der Ecke zu sitzen. Sie radelten in einer Ecke „gegen die Wand“, leuchteten mit einer Taschenlampe in „Krakerts Ecke“ hinein und warfen mit Effet zerknüllte Papierbögen auf einen von Tom Merrick in einer Ecke angehäuften Papierberg. Leider können hier nur wenige Arbeiten vorgestellt werden.

Es war ein äußerst anregender und amüsanter Rundgang.

Nach dem Kaffeetrinken und der Verköstigung des Kuchens – es gab diesmal keine Nussecken, falteten die Teilnehmer unter Anleitung von Irmgard Koopmann Buchecken und spielten konzentriert „Eckolo“.

Ein gelungenes KunstCafé. Das Dutzend ist voll, heute war das 12. KunstCafé.

 

Freundeskreis am Museumstag aktiv

Am Internationalen Museumstag, der am Sonntag, 20. Mai 2012 stattfand, hat der Freundeskreis HAUS COBURG e. V. die Städtische Galerie Delmenhorst aktiv unterstützt.

In der Zeit von 11 Uhr bis 17 Uhr haben Mitglieder des Freundeskreises in der Galerie Kaffee, Tee und leckeren selbstgebackenen Kuchen angeboten. Passend zur laufenden Ausstellung „Ab in die Ecke“ waren auch Nussecken dabei.

Außerdem konnten interessierte Besucher die beiden Gesellschaftsspiele Eckolo und Triominos ausprobieren. Ersteres wird auch im Museumsshop der Galerie verkauft.

Eckolo besteht aus farbigen gleichseitigen Dreiecken, die, ihrem Muster entsprechend, anzulegen sind. Dadurch entstehen immer wieder neue Formen und Farbkombinationen. Auch Triominos ist ein Legespiel. Diese erweiterte Variante des Dominos – allerdings mit Ziffern – wird durch die dreieckigen Spielsteine kniffliger. Viele Interessierte und Spielfreudige haben dieses Angebot mit viel Spaß in die Galerie genutzt.

Marie Naomi Kumpf, die in Ottersberg Kunsttherapie studiert und die Schülerin Shazana Rohr vom Max-Planck-Gymnasium, beide in der Jugendinitiative copARTikel aktiv, führten eine große Gruppe von Besucherinnen und Besuchern mit jungem frischem Blick durch die aktuelle Ausstellung. Ihr Angebot wurde mit Applaus belohnt. Es gab viele spontane Reaktionen zur Eckenkunst und immer wieder Schmunzeln über die witzigen Ideen der fünfunddreißig ausstellenden zeitgenössischen Künstler.

 

Freundeskreis am Tag des Pokalfinales in Berlin

Bereits die Zugfahrt nach Berlin war für die 23 Kunstfreunde, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises Haus Coburg e. V., sondern weitere Kunstinteressierte, ein Erlebnis. Mit ihnen fuhren viele Fußballfans der beiden Endspielteilnehmer Borussia Dortmund und Bayern München in die Hauptstadt. Sie trugen Trikots ihrer Mannschaften, schwenkten ihre Vereinsschals und sangen Lieder. Überfüllte Extrazüge näherten sich Berlin und im Berliner Hauptbahnhof dominierten schwarz-gelb und rot gekleidete Fußballanhänger.

Die Delmenhorster Gruppe wollte nicht ins Olympiastadion sondern in die weiten offenen Räume im Obergeschoss der Neuen Nationalgalerie. Dort werden anlässlich des 80. Geburtstages von Gerhard Richter, der wohl der bedeutendste lebende deutsche Maler ist, 130 Gemälde und fünf Skulpturen in chronologischer Hängung unter dem Titel „PANORAMA“ gezeigt. Die Retrospektive ist in Zusammenarbeit mit dem Künstler entstanden. So sind „unscharfe“ figurative Darstellungen, häufig nach Vorlagen von Pressebildern gemalt, Landschaften, Vorhang- und Wolkenbilder, Seestücke und die berühmten Vanitas-Motive Kerze und Schädel zu sehen. Daneben beeindrucken abstrakte Arbeiten, die zur gleichen Zeit entstanden sind. Die nichtgegenständlichen Werke beinhalten Farbfelder, 196 Quadrate auf denen in zufälliger Anordnung kleine Quadrate aus Emaille versammelt sind, die wie ein Band die Ausstellung umschließen. Großformatige, farbenreiche Rakelbilder ziehen die Betrachter besonders an. Durch eine kenntnisreiche Führung wurde verdeutlicht, dass Gerhard Richter die Grenzen der Malerei mit deren Mitteln erforscht und sich immer klar war, wie begrenzt die Möglichkeiten sind, Wirklichkeit abzubilden. Dies veranlasste einige Teilnehmer nach der Führung noch einen Audio-Guide auszuleihen, um die Arbeiten vertiefend zu betrachten.

Trotzdem blieb für die meisten Kunstfreunde noch Zeit für eine Verschnaufpause z. B. im Panorama Café am Potsdamer Platz mit einem Blick auf die Gebäude der Stadt oder im Hotel Adlon, um zu beobachten, wie sich Franz Beckenbauer und Günter Netzer auf den Weg ins Olympiastadion machten. So gab es auf der Heimfahrt einen regen Austausch über Kunst, Kultur und die Erlebnisse in Berlin. Den Spielverlauf konnte die Gruppe dank elektronischer Medien hautnah verfolgen.

 

„Müde Helden“ in der Hamburger Kunsthalle

Freundeskreis sieht Werke von Hodler, Dejneka und Rauch

Zwanzig Kunstinteressierte, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., fuhren kürzlich nach Hamburg, um in der Galerie der Gegenwart der Hamburger Kunsthalle die Ausstellung „Müde Helden. Ferdinand Hodler, Alexandr Dejneka, Neo Rauch“ zu besuchen.

In einer historisch wie kunsthistorisch genialen Ausstellung werden die drei Künstler verglichen. Die Delmenhorster Gäste staunten über die offensichtlichen Parallelen. Ein kenntnisreicher Kunsthistoriker erklärte die knapp 100 ausgestellten Werke und unterstrich, dass die drei Maler aus unterschiedlichen Epochen – zwar mit verschiedenen Malstilen – ähnliche Themen aufgreifen.

Die Klammer der Ausstellung ist die Entwicklung der „Utopie vom neuen Menschen“.

So hat der Schweizer Ferdinand Hodler den Mensch im Einklang mit der Natur und geleitet von einem göttlichen Heilsplan gemalt. Der russische Maler Alexandr Dejneka kannte Hodlers Werk und stellt in seiner postrevolutionären Malerei Industrielandschaften und den „gesunden sportlichen Menschen“ dar. Dieser Maler war uns noch unbekannt, aber besonders spannend. Wie bei einem Gipfeltreffen werden diesen Werken die zeitgenössischen Arbeiten des „Malerfürsten“ Neo Rauch aus Leipzig hinzugefügt. Es scheint offensichtlich, dass Rauch die Gemälde von Djeneka intensiv studiert hat. Seine Antwort sind Traumbilder mit Zitaten aus kapitalistischen und sozialistischen Gesellschaften.

Das Ergebnis dieser Auseinandersetzung zeigt, dass am Ende des katastrophenreichen letzten Jahrhunderts das heldische Individuum gescheitert ist. Die Helden sind müde. Ähnlich wie im 1955 entstandenen deutsch-französischen Spielfilm, von dem die Ausstellung den Titel entlehnt hat, sehnen sich die Protagonisten nach Frieden, Gleichheit, Völkerverständigung.

Eine höchst politische Ausstellung, eine gelungene Gegenüberstellung, die trotzdem viele Fragen offen lässt.

Es bestand auch die Möglichkeit, eine Retrospektive mit Arbeiten von Louise Bourgeois zu besuchen. Auf dem Außenplateau der Kunsthalle thront vorübergehend, passend zur Schau, eine über neun Meter hohe, überdimensionale Spinne „Maman“ aus Bronze, Stahl und Marmor, die 1999 in der Werkstatt der Künstlerin entstanden ist.

Nach dem Besuch der Kunsthalle konnten die Besucher noch an der Binnenalster spazieren, durch die Innenstadt bummeln und sich in einem der vielen netten Lokale stärken.

 

 

David Moises, Ultimate Machine aka Shannons Hand, 2009 (Peter Sedlaczek, technisches Museum Wien, Archiv)
David Moises, Ultimate Machine aka Shannons Hand, 2009 (Peter Sedlaczek, technisches Museum Wien, Archiv)

Unheimliches in Oldenburg

Eine kleine Gruppe Kunstinteressierter, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., fuhren nach Oldenburg, um im EDITH-RUSS-HAUS für Medienkunst, die Ausstellung „Das digitale Unheimliche“ zu besuchen.

Bei strahlendem Sonnenschein betraten die Delmenhorster Kunstfreunde das Edith-Russ-Haus in Oldenburg und erlebten den Eintritt in das abgedunkelte Ausstellungsgebäude als verwirrenden Kontrast. Permanente Geräusche, flimmernde Bildschirme, zuckende Lampen und bewegte Bilder präsentieren die acht Positionen zeitgenössischer Medienkunst, die das Thema Unheimliches aufgreifen. Dabei geht es um die oft grenzenlose Faszination des Menschen am Technischen, seine Begeisterung an spektakulären Erfindungen, seine Visionen von Wunschmaschinen und gleichzeitig um seine Furcht vor der unbeherrschbaren Entwicklung dieser Fortschritte. So führen viele Apparate ein Eigenleben und dokumentieren, wie wenig Einfluss die Benutzer auf die Bedrohung durch diese Maschinen haben. Wie manipulierbar unsere Wahrnehmung ist, zeigt die Arbeit „lifelike“ von Torsten Lauschmann, in der er träge Steine mithilfe von Schreibtischlampen zum Tanzen bringt.

Ein spannendes Objekt der Ausstellung von Bernd Oppl erzeugt die Atmosphäre filmischer Angsträume, wie wir sie von Alfred Hitchcock kennen. Dunkle Schatten von unzähligen kleinen Dingen (sind es kleine Tiere?) sammeln sich in Ecken von Räumen, wandern über Wände, verschwinden hinter Türen. Erzeugt werden diese Bilder durch ein dreidimensionales Modell eines Raumes, das von einem Motor um ein Kameraobjektiv gedreht wird.

Die Frage „Was ist die Wirklichkeit“ kann angesichts der virtuellen und analogen Realitäten nicht eindeutig beantwortet werden.

Bereits 2003 zeigte die Städtische Galerie Delmenhorst die viel beachtete Ausstellung „unHEIMlich“ und versuchte mit gegenständlicher, aber nicht realistischer Kunst, vorwiegend Malerei, die Abgründe unserer Welt, wie zeitgenössische Künstler sie wahrnehmen, darzustellen.

Die spannende Befragung auf dem Gebiet der Medienkunst in Oldenburg beschäftigt sich mit der gleichen Fragestellung. Medien erzielen ihre Wirkung mit den Mitteln der Fiktion. Imaginierte Gesichter, körperlose Stimmen, virtuelle Architekturen, verlebendigte Gegenstände sind zu betrachten. Medien täuschen und manipulieren uns, die irrationalen Auswirkungen technologischer Entwicklungen werden in der Ausstellung wahrnehmbar und kritisch hinterfragt.

Zu dieser Befragung gehörten auch die Ausstellung „Wirklichkeit in der zeitgenössischen Malerei“ (2001) in der Städtischen Galerie Delmenhorst und „Realismus“ (2010) in der Emder Kunsthalle.

 

 

Osteraktionen in der Städtischen Galerie

Bereits am vergangenen Sonntag haben Frau Susanne den Hertog und Frau Heidemarie Schneider-Schröter im Shop der Städtischen Galerie erfolgreich österliche Artikel verkauft.

Da die Galerie auch an den Osterfeiertagen, einschließlich Karfreitag und Ostermontag geöffnet sein wird, weist die stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., Ulla Lange, darauf hin, dass dort außergewöhnliche Kunst auf Käufer wartet.

Das Highlight im Angebot ist das „Große Hasenstück“ von Ottmar Hörl zu 50 €, nicht nur zu Ostern ein schönes Geschenk, sondern Kunst für das ganze Jahr.

Die Nachfrage nach den „goldenen Eiern“ (2 €) und den „Dotter-Überraschungseiern“ (1,50 €) ist groß. Die „Dürer-Kombi“, eine Grußkarte mit Hase und Schokoladentaler, besondere Kinderbücher, Kunstbücher und vieles andere mehr ergänzen das Angebot. Es lohnt sich, vorbei zu schauen.

Am Sonnabend, dem 31. März, können sich Kinder und Jugendliche in der Zeit von 11.30 Uhr bis 13 Uhr an der Dürer-Hasensuche beteiligen und dabei Tiere entdecken und selbst drucken. Eine Woche später, am 7. März werden dann unter dem Motto „Ei, Ei, Ei“ mit Kindern in der Galerie Eier gefärbt.

 

Tiefe Blicke, Tattoos und bemalte Eier

20 Kunstinteressierte, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., kamen zum Kunstcafé in die Städtische Galerie.

Bei einem Rundgang durch die laufende Ausstellung „Tiefe Blicke. Meisterwerke der Druckgrafik“ fand der Kupferstich „Das Meerwunder“ von Albrecht Dürer besondere Aufmerksamkeit. Die stellvertretende Vorsitzende Ulla Lange las einige Stellen aus einer von mehreren Kunsthistorikerinnen zusammengestellten lesenswerten Publikation zu diesem rätselhaften Werk vor. Die Texte sind informativ und regen zu weiterführenden Überlegungen über die Absichten des Künstlers an.

Mit Lupen betrachteten die Teilnehmer die kostbaren Radierungen und Lithographien und entdeckten viele Details bei den dargestellten antiken oder biblischen Geschichten, Genreblättern, Tierbildern und Landschaften. Die Sammlung von Druckgrafik im Besitz der Städtischen Galerie Delmenhorst ergänzt mit ihren moderneren Werken die älteren Arbeiten, die aus der Städtischen Galerie Karlsruhe ausgeliehen werden konnten und sich in einem hervorragenden Zustand befinden. Durch die tiefe Hängung und die Gelegenheit, die Drucke im Sitzen zu betrachten, war es möglich, die zwischen dem späten 15. Jahrhundert bis ins 18. Jahrhundert entstandenen Werke intensiv zu betrachten.

Maike Füllenkemper, die in Ottersberg Kunsttherapie studiert, bot an, temporäre Tattoos auf Unterarme zu zeichnen. Als Vorlage wählte sie Ausschnitte aus den ausgestellten Blättern. Dieses Angebot nutzten viele Teilnehmerinnen sehr gerne. Auch die Möglichkeit, ein ausgeblasenes Ei mit solchen kleinen Motiven versehen zu lassen, wurde begeistert angenommen. Am kommenden Sonntag, wird die Städtische Galerie um 15 Uhr eine öffentliche Führung anbieten und das Angebot, ein Tattoo gezeichnet zu bekommen wiederholt. Wer ein Ei bemalt haben möchte, sollte ein ausgeblasenes Ei mitbringen.

Bei Kaffee oder Tee und vom Freundeskreis angebotenem Kuchen ergab sich ein reger Austausch über das Gesehene. Viele Anwesende erinnerten sich an die Illustrationen alter Bücher und erzählten von Druckgraphiken in Schulbüchern, durch die sie über die Zeit der Künstler und das Leben der Menschen in früheren Jahrhunderten informiert worden sind.

 

Von Lebensspuk und stiller Schönheit - Karl Hofer in Emden

Knapp 20 Kunstinteressierte, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises HAUS COBURG e. V., fuhren am vergangenen Sonnabend nach Emden, um in der Kunsthalle Werke von Karl Hofer (1878 – 1955) kennenzulernen.

Bei einer Führung erfuhren sie, dass der künstlerische Einzelgänger Hofer, dessen Arbeiten keiner Stilrichtung eindeutig zuzuordnen sind, überaus produktiv war, auch in der Zeit des Malverbots während des Nationalsozialismus. Die Beschlagnahme und Entfernung von 313 seiner Gemälde aus den Museen und die Zerstörung seines Ateliers durch Bomben dezimierte den Werkbestand. Umso interessanter ist die Emder Ausstellung, in der 75 Gemälde aus deutschen, österreichischen und schweizer Museen und viele Werke aus Privatsammlungen, die noch nie öffentlich gezeigt worden sind, präsentiert werden.

Charakteristisch für Hofer ist, dass er bestimmte Bildthemen immer wieder aufgreift und variiert: So z. B. „Junge mit Ball“, „Mädchen mit Blumen“ oder „Lesende Frauen“ u. a.

Besonders beeindruckt waren die Delmenhorster Besucher von dem Ölgemälde „Tiller-Girls“, das um 1927 entstand und zwei im Tanz erstarrte nackte Damen mit zeittypischem Bubikopf zeigt, die sowohl den Lebensspuk der sogenannten Goldenen Zwanziger des vorigen Jahrhunderts, als auch die stille Schönheit der jungen Frauen dokumentiert.

Bilder, die Maskeraden, Zirkusszenen und Fest- und Tischgesellschaften thematisieren, belegen, dass Hofer, wie viele Künstler seiner Zeit, an Menschen im Dunstkreis der Boheme interessiert war. Nach 1945 wurde er Direktor der Hochschule für bildende Künste in Berlin. Im Gegensatz zu seinen Schülern, wie z. B. Ernst Wilhelm Nay, und anderen Malern, hielt er an der gegenständlichen Malerei fest und entfachte einen unsäglichen Streit über abstrakte Kunst.

Das wunderschöne Vorfrühlingswetter animierte die Delmenhorster nach dem Museumsbesuch zu Spaziergängen im Hafen oder einem Bummel durch die Emder Innenstadt.

 

Musik, Texte und Fisch am Aschermittwoch

Der Freundeskreis HAUS COBURG hatte traditionell zum Aschermittwochstreff geladen, der in diesem Jahr im Lindenhof in Neuendeel stattfand. 60 Kunstinteressierte, nicht nur Mitglieder des Freundeskreises, trafen sich, um, fernab politischer oder karnevalistischer Reden, Musik und Texte zu hören.

Angekündigt waren Inge und Christian Glaß, die zusammen mit Andreas Einhorn ihr Kästner-Programm „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ vortragen wollten. Eine schlimme Erkältung verhinderte diesen Auftritt, da die Stimmbänder des Ehepaares in Mitleidenschaft geraten waren. Der Freundeskreis hatte keinen Plan B. So bat der Gitarrist und Sänger Andreas Einhorn seinen musikalischen Freund, den Bassisten Ulrich Gadau, mit ihm aufzutreten. Als Dritten im Bunde gewann er den ehemaligen Oldenburger Hochschullehrer für Anglistik Jens-Ulrich Davids eigene Texte vorzutragen. Die Notlösung erwies sich als ein Glücksgriff.

Die Musiker und Sänger begeisterten mit populären Stücken aus dem Genre der Jazz- und Swing Musik und gefielen dem Publikum mit eigenständig interpretierten Klassikern

z. B. von Elvis Presley oder Bert Kämpfer. Beim Evergreen von Louis Armstrong „What a wonderful world“ sangen viele Anwesende mit. Höhepunkte ihres Vortrages waren ein „karibisches Stück mit Mutterwitz“ und „eine kleine musikalische Reise zum Mond“.

Die beliebten Schlager des Duos wurden von den Texten Davids unterbrochen, der außergewöhnliche Bilder in den Köpfen entstehen ließ, die unseren Erfahrungen ent- oder widersprechen. Inhaltlich schlug er einen weiten Bogen von Biographischem „… in meiner Ohrmuschel singen die Matrosenchöre…“ , über Beobachtungen in der Natur „… glitzernde glatzköpfige Gaukler auf Streuobstwiesen“, Träume, Engel, alte und neue Liebe, immer gelang es ihm, „Wörter zu Hängematten zu flechten“. Dabei verwendet er Metaphern aus bekannten Gedichten und bringt sie in einen neuen Zusammenhang. Manchen Text hätte man gern zwei Mal gehört, um die sprachlichen Feinheiten, den Witz, die Ironie oder die Kritik an unseren Gewohnheiten besser aufnehmen zu können.

Zwischen den Darbietungen des, mit großem Beifall belohnten, Trios, konnten sich die Kunstfreunde einem exzellenten Fischteller zuwenden und den Abend bei anregenden Gesprächen beenden.

 

Kunstfreunde sehen in Hannover Werke von Alex Katz und Alice Springs

Am Samstag, dem 7. Januar besuchten 14 Personen unter der Leitung von Hella und Michael Plehnert, nicht alle Mitglieder des Freundeskreises Haus Coburg e. V., die Kestnergesellschaft in Hannover. Kathrin Meyer, die Kuratorin der aktuellen Katz-Ausstellung, informierte die interessierten Besucher zunächst kurz über Entstehung und Entwicklung dieser Kunstgalerie, anschließend führte sie die Gruppe durch beide laufende Ausstellungen.

Alex Katz (* 1927) ist in der Nähe von New York aufgewachsen und wurde mit seinem ungewöhnlichen persönlichen Malstil ein Vorläufer der Pop-Art. Die aktuelle Ausstellung zeigt etliche seiner Akte in Kombination mit Bildern von Städten und Gebäuden. Die auffällig groß dimensionierten Werke sind in der für den Künstler typischen Nass-in-Nass-Technik an einem Stück gemalt worden. 

Im Untergeschoss der Kestnergesellschaft wird zurzeit Alice Springs (* 1923) ausgestellt. Die Fotografin hat sich - mit Unterstützung ihres Ehemannes Helmut Newton - einen eigenen Namen als Künstlerin gemacht mit Kleinbild-Aufnahmen, die zunächst für Markenprodukte und Modemagazine, später nur noch aus eigenem Interesse entstanden. Die schwarz-weiss-Bilder zeigen größtenteils berühmte Künstler in oft ungewohnten Posen. 

Kathrin Meyer beendete die überaus kompetente Führung nicht ohne Hinweis auf die Ausstellung "Made in Germany" (Fahrt des Freundeskreises am Sonnabend, dem 7. Juli). Anschließend hatte die Gruppe aus Delmenhorst noch Gelegenheit, durch die Innenstadt zu schlendern.